Dienstag, 15. November 2011

NPD verbieten?

Die Schlagzeilen über die Neonazi-Szene haben wohl viele von uns schockiert. Worum geht es? Zitat aus Focus Online, in dem es gut zusammen gefasst wird: "Einer terroristischen Vereinigung mit dem Namen „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) werden mindestens zehn Morde an Deutsch-Türken, einem Griechen und einer Polizistin in Heilbronn zur Last gelegt. Verdächtigt werden bislang eine Frau und drei Männer. Zwei davon hatten sich vor kurzem selbst getötet." (Zitatende).


Das Schockierendste daran ist, dass die Leute über zehn Jahre lang ihr Unwesen treiben konnten, ohne erwischt zu werden. Das legt doch die Vermutung nahe, dass sie viele Helfer hatten oder zumindest Sympathisanten, die ihnen zuarbeiteten und sie deckten.


Jetzt geht es in einer Dabatte darum, die NPD zu verbieten, weil sie nach Meinung vieler den Nährboden für noch extremere Gruppierungen erst bereiten kann. Zitat aus dem Artikel in Focus Online: "Die mutmaßliche Neonazi-Mordserie hat eine neue Debatte über ein Verbot der rechtsextremen NPD losgetreten. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann und die Polizeigewerkschaft fordern ein neues Verfahren vor dem Bundesverfassungsgericht" (Zitatende)


Ich hoffe auch, dass die NPD verboten wird, auch wenn es, wie ja viele Politiker zu bedenken geben, einige Stolpersteine auf dem Weg dorthin gibt. Allerdings muss man da noch mehr machen, um der braunen Szene Herr zu werden. Die jungen Leute werden viel zu oft alleine gelassen. Es werden zu wenige Angebote für sie gemacht - und die rechten Gruppierungen haben dann leichte Beute! In manchen Gegenden stellen diese Gruppen die einzigen Akivitäten, die für Jugendliche interessant sind.


Der Staat muss Betreuungsangebote bereit stellen für die Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die eine wirkliche Alternative zu den Zusammenkünften der rechtsextremen Szene sind. Da wurde schon viel zu lange zu wenig getan.


Schon seit Kohls Zeiten wurden die Betreuungsangebote für Kinder und Jugendliche heruntergefahren. Für sie war kein Geld da. Für andere Dinge wurde es - in meinen Augen - sinnlos hinausgeworfen. Das wirkliche Kapital einer Gesellschaft, seine Kinder, hat für den Staat und seine Politiker, die jeweils an der Macht sind oder waren, nicht den Stellenwert, den es haben müsste. Ich habe es in meinem Beruf hautnah miterlebt, wie die Gelder für die Kinder im Kinderheim immer weiter reduziert wurden. Für Jugendheime waren weniger Gelder da oder gar keines mehr. Für Betreuer, die Zusammenkünfte von Kindern und Jugendlichen qualifiziert betreuen könnten, wurden die Gelder zusammengestrichen. Die (Geld-)Lasten wurden auf die überwiegend kirchlichen Träger abgewälzt, die durch die Kirchenaustritte immer weniger Geld haben. Es ist aber Aufgabe des Staates, sich um die Kinder zu kümmern, nicht die einzelner Gruppen!


Kinder sind die Zukunft unserer Gesellschaft. Wenn wir es nicht schaffen, Kindern eine gute Perspektive zu bieten, wird noch viel mehr und viel Schrecklicheres geschehen.



(Ich habe den Beitrag noch mal überarbeitet, weil der Editor des Blogs Formatierungen der Onlineseite übernommen hatte, was dann die Ansicht des Textes veränderte. Ab jetzt werde ich bei kopierten Texten aus Onlineseiten jeweils im Quelltext-Editor schreiben, damit das nicht noch einmal passiert. Den gestrigen Beitrag habe ich gelöscht, der heutige ist der selbe, nur eben in der Ansicht überarbeitet)

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