Dienstag, 27. November 2012

Aus der Feder geflossen - Anthologie mit Kurzgeschichten



Das Buchprojekt, das Karl Miziolek gestartet und durchgeführt hat und über das ich HIER und HIER berichtet habe, ist ja schon einige Zeit abgeschlossen. Die Bücher sind schon lange bei den Autorinnen und Karl eingetroffen. Nur bin ich noch nicht dazu gekommen, darüber zu berichten. Alle anderen waren hier sicherlich schneller als ich ;-)

Mitgemacht haben Gaby BessenRenate HarigKarin HeinrichGerti KurthPoldi Lembcke und Karl Miziolek und meine Wenigkeit.


Die Geschichten sind sehr unterhaltsam und vielfältig. Mit Spannung las sich die Geschichte von Karl, der beschrieb, wie er als junger Bursche mit seinem Arbeitskollegen eine spontane Reise mit dem Motorroller nach Paris unternahm - ohne Vorbereitung, einfach ins Blaue hinein. Dass er darüber einiges zu berichten hatte, war ja klar. Eine schöne Geschichte!

Natürlich habe ich zuerst auch die Geschichten von Lemmie (Poldie Lembcke) und Renate Harig gelesen, die ich schon so lange durch das Bloggen und gegenseitige Kommentieren kenne. Sie sind ja noch fleißig am Bloggen, ich leider weniger, aber die Verbundenheit ist bei mir immer noch da. 

Lemmies Sinn für Humor war aus den Geschichten "Die Gans von Vacinka" und "Mein Einkaufsvergnügen" herauszulesen, aber sie lässt auch nachdenkliche Töne in ihren Geschichten anklingen.

Renate Harig hat diese besondere Art, Nachdenkenswertes in Worte zu fassen, was ich auch an ihren Gedichten so mag. Die Geschichte "Begegnung am See" hat mich dabei besonders berührt.

Bei den anderen Autorinnen greife ich nur kurz heraus. Gaby Bessen hat einen schönen Erzählstil, in der Geschichte "Die Villa am See" gut spürbar. Genauso Karin Heinrich. Hier hat mich besonders die Geschichte "Rebellion im Klassenzimmer" berührt. Gerti Kurth hat in ihrer Geschichte "Ich erinnere mich ... Das Teufelsstöckchen" das gleiche Thema in einer anderen Facette beleuchtet: Die oft sehr willkürlichen Schläge durch die Lehrer, denen die Schüler damals hilflos ausgeliefert waren.

Wie gesagt, kann ich hier nur einige Geschichten herausgreifen, die mir besonders gefallen haben. Ich finde, das ganze Buch ist einfach nur lesenswert! Alle Geschichten sind mit viel Liebe geschrieben, das merkt man. Ich kann es nur empfehlen. Schön finde ich, dass durch die Anthologie auch die Geschichten der jeweils anderen Autoren gelesen werden. 

Dass ich bei der Anthologie mitmachen konnte, freute mich sehr und spornte mich an, mein Bestes zu geben, obwohl die Arbeit unterm Jahr neben meiner Gartenarbeit laufen musste. Für die Geschichten arbeitete ich ja mit Hilfe der Lektorin, Frau Elsa Rieger, an den Geschichten, um sie "runder" und besser zu machen, was mir hoffentlich geglückt ist. Auch einige Formulierungen klingen durch die Hilfe von Elsa jetzt schöner.

"Eine Weihnachtsgeschichte" habe ich damals geschrieben, als meine alte Bloggerfreundin und Märchenfan Laura, die leider 2009 gestorben ist, mich 2004 fragte, ob ich nicht eine Geschichte zu Weihnachten schreiben könne. Ich setzte mich hin und schrieb. Ich wollte in die Geschichte den Gedanken einfließen lassen, was passieren würde, wenn eine einsame alte Frau an Weihnachten auf ein junges Mädchen treffen würde, das bis dahin wenig Perspektive im Leben hatte. Eine Weihnachtsgeschichte eben. Den Schluss, der etwas arg auf die Tränendrüsen drückte, habe ich, durch Elsa angeregt, etwas mehr zurückgenommen. Auch einige Szenen werden jetzt lebendiger geschildert. 

Diese Geschichte habe ich am stärksten umgearbeitet, bei den anderen fanden nicht so viele Veränderungen statt. Hier half mir Elsa, einige Holprigkeiten umzuformulieren, damit es schöner klingt und stimmiger ist.

Zum Märchen "Die Flussnixe" inspirierte mich Hans Christian Andersens Märchen "Die kleine Meerjungfrau" und die Anregung anderer im Haiku Lindes Lyrikforum , in dem ich damals sehr eifrig schrieb. Die lebhaften Diskussionen im Lyrikforum waren sehr inspirierend, wir hatten uns gegenseitig angeregt zu Lyrik und Prosa. 

Die Kindergeschichte "Die kleine Schwester" aus meinem Kinderbuch "Lara und das Zauberbuch und andere Kindergeschichten" schrieb ich auf Anregung einer Freundin, die auch Erzieherin gelernt hat. Diese regte mich insgesamt zum Schreiben mehrerer Kindergeschichten für dieses Kinderbuch an, nachdem sie meine erste Kindergeschichte las. Sie lieferte die Idee zu der Geschichte, die sich darum dreht, wie sich ein Kind fühlt, das ein jüngeres Geschwister bekommt und dadurch die Aufmerksamkeit der Erwachsenen, die vorher voll und ganz ihm galten, teilen muss. Ich versuche die Gefühle eines solchen Kindes zu schildern, seine Wut, seine Traurigkeit. Aber wer mich kennt, weiß, dass ich gerne einen versöhnlichen Schluss finde, vor allem für Kinder. Zu lesen in dem Kinderbuch oder in der Anthologie ;-)

Die Liebesgeschichte "Jahreszeiten der Liebe" stellt die Liebe im Wandel dar, die Jahreszeiten sind hier die passenden Metaphern. Wohl jeder findet sich darin wieder, denn manche Liebe zerbricht eben und die andere Liebe hält dann ein Leben lang.

"Aus der Feder geflossen" hat Karl die Anthologie mit den Kurzgeschichten betitelt. Viele Autorinnen und ein Autor (Karl Miziolek) haben sich an dem Projekt beteiligt. Es kam denn auch ein vielfältiges und unterhaltsames Buch dabei heraus. Ein prima Geschenk für Menschen, die man gerne hat! Ich weiß schon, wen ich damit beschenken möchte. Wisst ihr es auch? Wer eines möchte, schreibt entweder an eine der anderen Autoren oder an mich, es kostet nicht mal 10 Euro. Bei Karl kann man es sogar als E-Book kaufen, wie ich gerade gesehen habe, fast für den halben Preis. Und wer schon ein Geschenk hat, findet beim Stöbern auf den verlinkten Blogs viel des Lesens wertes :-)

Ich wünsche euch eine schöne Adventszeit, denn ich weiß nicht, wie viel ich in der nächsten Zeit bloggen werde. Mir geht es gesundheitlich immer noch nicht soo dolle. Die Erkältung mit Husten, Schnupfen und Blasenentzündung flammt immer wieder auf. Eine umfangreichere Zahnbehandlung steht demnächst an, woran ich auch nicht grade mit Vergnügen denke. Aber ich genieße die Momente der Ruhe und Wärme, die es in dieser kalten und teils regnerischen Jahreszeit hier drinnen gibt und gehe auch gerne ab und zu mit meinem Mann draußen in dieser herrlichen Gegend spazieren. Solche Genuss-Momente wünsche ich auch euch von Herzen. Eure Irmgard