Außerdem gibt es eine kleine Verlosung bei mir - weil ich es endlich geschafft habe, bei DaWanda meinen eigenen Shop mit meinen beiden Büchern einzurichten. Ich verlose je ein Märchenbuch und ein Kinderbuch von mir. Die Beschreibungen dazu könnt ihr ja auf meinem Shop lesen.
Für die Teilnahme genügt es, wenn ihr bei mir kommentiert, mit eurer Mailadresse. Die Verlosung soll einen Monat lang laufen, also bis zum 16. Januar 2011. Nach Ablauf dieser Frist schreibe ich alle Namen auf Zettel und lasse je einen davon von einer unabhängigen Person ziehen. Schreibt bitte dafür im Kommentar euren Wunsch - ob Märchenbuch oder Kinderbuch. Anschließend setze ich mich mit den Gewinnern in Verbindung. Es kann jeder mitmachen! Es wäre natürlich sehr lieb von euch, wenn ihr die Verlosung verlinken würdet, es ist aber keine Bedingung für eure Teilnahme. Ich freue mich alleine schon, dass ich den Shop endlich angegangen bin und ihn verwirklicht habe. Diese Freude will ich mit euch teilen!
Hier nun die Weihnachtsgeschichte - euch allen wünsche ich damit noch eine schöne Adventszeit und ein friedvolles Weihnachtsfest! Dass ihr im Trubel vor Weihnachten auch ein bisschen Besinnlichkeit und Ruhe finden könnt, wünscht euch eure Irmgard
Eine Weihnachtsgeschichte
Traurig las Petra ihren Einkaufszettel durch. Was sollte sie denn groß einkaufen? Sie war ja nur noch alleine. Dies würde ein einsames Weihnachten werden! Ihr Mann war nach fast 50 Ehejahren gestorben. Einfach so. Schlaganfall. Mit einem Mal war der wichtigste Mensch in ihrem Leben nicht mehr da. Bis heute hatte sie es nicht verwunden. Am Anfang war sie in ein tiefes schwarzes Loch gefallen, und konnte keinen Menschen mehr um sich sehen. Auch heute vermied sie es, unter Leute zu gehen. Sie musste sich regelrecht dazu zwingen, in den nahen Supermarkt zu gehen, um die paar Sachen die sie brauchte einzukaufen.
Zur gleichen Zeit drückte sich ein junges Mädchen die Nase an einem Schaufenster platt. Nein, nicht vor einem Spielzeugladen oder einem Schmuckgeschäft, oder gar einer Boutique – sie schaute sehnsüchtig durch das Fenster von einem Schnellimbiss. Sie hatte schon den ganzen Tag nichts gegessen. Gestern erst war sie von zuhause weggelaufen. Es war schrecklich daheim: ständig diese Beschimpfungen durch den neuen Freund ihrer Mutter. Ihre Mutter war zu schwach, ihr beizustehen. Sie hätte eher selber Hilfe gebraucht bei ihrem Alkoholproblem.
Nach einer besonders wüsten Schimpftirade war sie auf ihr Zimmer verschwunden und hatte in aller Heimlichkeit gepackt. Einen kleinen Abschiedsbrief hatte sie an ihre Mutter geschrieben, damit die sich keine Sorgen machte. Da konnte sie unbesorgt sein: diese lebte zur Zeit nicht in der Realität. Auch Naschzeug, das sie noch auf ihrem Zimmer hatte, hatte sie eingepackt. Und als alle schliefen, war sie aus der Wohnung geschlichen. Auf den Bahnhof. Im Zug war zum Glück kein Schaffner gekommen, bevor sie in der nächsten Hauptstadt ausstieg. Und seitdem war sie hier, trieb sich einfach nur herum. Das Essbare war bald aufgebraucht, und seitdem ging sie hungrig durch die Straßen.
Was sollte jetzt werden? Sie hatte aus dem Bauch heraus gehandelt – nur weg; weg von diesen Leuten, die ihr fremd geworden waren. Aber hier war sie ja noch einsamer als zuhause. Hier kannte sie überhaupt keinen Menschen. Langsam wandte sie sich zum Gehen. Es hatte ja keinen Sinn. Das sehnsüchtige Schauen durch das Schaufenster machte sie nicht satt. Sie überlegte. Und dann kam ihr eine Idee: Was wäre, wenn sie in einem Supermarkt den Leuten anbieten würde, ihre Sachen nach Hause zu tragen? Vielleicht bekam sie von dem einen oder anderen eine kleine Belohnung in Form eines Geldstücks oder etwas Essbarem.
Schnell entschlossen ging sie in die Richtung des Supermarktes, den sie heute im Vorübergehen gesehen hatte. Sie ging schnell durch die Regalreihen und an der Kassiererin vorbei, um dann nach dem Kassenbereich auf die Leute zu warten, denen sie behilflich sein konnte. Da kam schon der erste Mann herbei. Es war ein älterer Herr, der sich viel Zeit beim Auflegen der Waren ließ. Dann sah er der Kassiererin beim Einscannen der Waren zu, zahlte und räumte umständlich seine Sachen in eine Einkaufstasche. Da kam Susanne, das junge Mädchen, schüchtern heran und fragte: „Darf ich Ihnen Ihre Tasche nach Hause tragen?“
Sie bemerkte, dass der Mann zusammenzuckte. Er presste die Tasche an sich und verließ, ohne ihr zu antworten, schnell den Discounter. Entmutigt ließ Susanne den Kopf hängen. Sie hatte nicht bedacht, dass ja schon so viele Betrügereien und Diebstähle passiert waren. So viele Menschen waren gegen Freundlichkeiten misstrauisch geworden, weil sie nicht glauben konnten, dass jemand ihnen einfach nur so eine Gefälligkeit erweisen wolle. Sie wollte schon aufgeben – aber der Hunger trieb sie dazu, die nächste Kundin anzusprechen, die an der Kasse stand. Diese räumte gerade ihre Sachen ein. Es war Petra, die einige wenige Sachen für sich gekauft hatte. Sie war so in Gedanken versunken, dass sie leicht zusammenzuckte, als das junge Mädchen sie ansprach.
Sie sah hoch und blickte das Mädchen erstaunt an. Susanne musste ihr Sprüchlein noch einmal wiederholen, weil Petra beim ersten Mal gar nicht richtig zugehört hatte. Es schien fast so, als hätte sie immer noch nicht verstanden, weil sie immer noch das Mädchen anstarrte. „Warum willst du das tun?“ fragte sie plötzlich mit ihrer warmen freundlichen Stimme. „Warum bist du nicht zu Hause bei deinen Eltern?“ – „Ich bin von daheim weggelaufen. Meine Mutter hat wahrscheinlich nicht einmal gemerkt, dass ich nicht mehr da bin. Und ihr Freund ist sicher auch froh, dass ich weg bin“, sprudelte aus dem Mädchen heraus. Sie war zwar danach etwas erschrocken, dass sie einer Fremden solche Sachen erzählte, aber diese Frau hatte ihr gleich Vertrauen eingeflößt.
Diese Frau schien sich jetzt ein Urteil gebildet zu haben. Sie nickte dem Mädchen aufmunternd zu und sagte: „In Ordnung. Wenn du momentan nichts anderes zu tun hast, kannst du mir die Tasche nach Hause tragen. Warte nur bitte kurz, ich habe etwas vergessen.“ Sie ließ die Tasche einfach bei dem Mädchen stehen und verschwand nach hinten in den Laden. Nach einiger Zeit kam sie mit einigen Sachen wieder. Ihre Augen leuchteten kurz auf, als sie das Mädchen noch neben der Kasse stehen sah. Sie zahlte und wandte sich an das Mädchen: „Du scheinst ein anständiges Mädchen zu sein. Jemand anders hätte sich die Tasche gepackt und wäre damit verschwunden. Ich habe immerhin für drei Tage eingekauft.“ Sie packte die neu gekauften Sachen in ihre Tasche, reichte diese dem Mädchen, und hakte sie unter. Dann verließen die beiden den Supermarkt und machten sich auf den Weg zur Wohnung von Petra.
Dort angekommen, hielt sie Susanne die Türe auf, nachdem sie diese umständlich aufgesperrt hatte. Susanne trug die Tasche in die Küche, wie Petra ihr auftrug, und wandte sich wieder zur Tür. „Warte einen Moment, ich möchte dir eine Kleinigkeit dafür geben, dass du mir die Tasche heimgetragen hast.“ Petra suchte in ihrem Geldbeutel nach einer Zwei-Euro-Münze, und reichte sie ihr. Artig bedankte sich das junge Mädchen und verließ froh die Wohnung. Jetzt konnte sie sich wenigstens etwas zu Essen kaufen! Als sie schon fast unten am Hauseingang war, hörte sie im Treppenhaus ein Rufen.
Sie sah nach oben: Die Frau hatte sich über das Geländer gebeugt, und rief ihr zu, doch bitte wieder hochzukommen. Zögernd drehte sich Susanne um und ging wieder hoch zur Wohnung von Petra. „Komm, Mädchen, ich schick dich doch jetzt nicht wieder hinaus in die Kälte. Heute ist Heiligabend. Ich wollte eigentlich nur wissen, ob du auch mit einem relativ kleinen Geldstück zufrieden bist. Wir machen uns jetzt etwas Gutes zu essen. Und dann machen wir es uns gemütlich. Du erzählst mir ein bisschen von dir. Und ich erzähle dir ein wenig aus meinem Leben. Natürlich nur, wenn du willst ...“ Das Mädchen sah die alte Frau an, als ob sie es nicht glauben könne. Sie war es nicht gewohnt, dass man nett zu ihr war.
„Komm mal mit in die Küche. Da werde ich uns mal was Leckeres zaubern“, sagte da Petra resolut, indem sie den Arm um Susanne legte. Sie zog sie mit und drängte sie mit sanfter Gewalt auf einen Stuhl. Dann machte sie schnell etwas zu Essen. Sie hatte bemerkt, dass das Mädchen schon ganz schwach vor Hunger war. Als sie nochmals in den Laden zurück gegangen war, hatte sie gleich für das Mädchen noch ein paar Sachen eingekauft. Während alles vor sich hin brutzelte, deckte sie schnell für zwei Personen. Und dann legte sie auf. Dem Mädchen gab sie eine große Portion, sich selber eine kleine. Als das Mädchen fragte, sagte Petra nur: „Ich habe heute Mittag schon so viel gegessen, dass ich kaum Hunger habe.“
Mit Vergnügen sah sie zu, wie Susanne mit gutem Appetit aß. Danach sah sie schon etwas frischer aus. „Wie kann ich Ihnen bloß danken?“ fragte sie dann etwas verzagt, aber schon zutraulicher, „ich hatte solchen Hunger. Und wusste nicht, was ich heute in der Kälte machen sollte.“ – „Du musst mir nicht danken“, sagte Petra freundlich. „Ich danke dir, dass du mich etwas ablenkst von meinen Sorgen. Und dass ich jemanden zum Reden habe. Das wären einsame Weihnachten geworden dieses Jahr. Mein Mann ist dieses Jahr gestorben, und nun bin ich ganz alleine. Ich habe mich schon auf traurige Tage eingestellt. Und nun habe ich dich getroffen.“ Sie streichelte dem Mädchen über das Haar. „Du bist ein liebes Mädchen. Ich will mal versuchen, ob du eine Weile bei mir bleiben kannst. Zuerst rufen wir aber deine Mutter an, damit sie weiß, dass du nicht irgendwo herumirrst.“
Petra gab nicht nach, bis Susanne die Telefonnummer nannte, und rief dann die Mutter des Mädchens an. Sie hörte Erleichterung in ihrer Stimme, aber große Anteilnahme klang nicht heraus. Im Hintergrund hörte sie einen Mann schimpfen, und dann hatte die Mutter auch schon aufgelegt. „Nun denn“, sagte die alte Frau vor sich hin, „dann lass uns beide Weihnachten feiern!“ Sie führte das Mädchen ins Wohnzimmer, in dem sie – einer alten Tradition folgend, die sie auch dieses Jahr nicht aufgeben wollte – eine große Tanne geschmückt hatte. Auf dem Tisch stand der Adventskranz mit seinen vier Kerzen, die sie nun anzündete. Dann verschwand sie einige Minuten, um danach mit einem schwer beladenen Tablett wieder zu kommen. In einer Kanne war köstlich duftender Früchtetee. Zwei Tassen standen auf dem Tablett, ein Zuckerbehälter und ein großer Teller mit Weihnachtsplätzchen.
Es dauerte nicht lange, und die beiden waren in eine lebhafte Unterhaltung verwickelt: eine vorher einsame alte Frau und ein vorher ungeliebtes Mädchen. Sie hatten beide jemanden gefunden, der ihrem Leben einen Sinn gab. Und der sie herzlich gerne hatte. Draußen vor dem Fenster tanzten die Schneeflocken vom Himmel herab. Und aus irgendeiner Wohnung erklang das Lied „Stille Nacht ...“
Zur gleichen Zeit drückte sich ein junges Mädchen die Nase an einem Schaufenster platt. Nein, nicht vor einem Spielzeugladen oder einem Schmuckgeschäft, oder gar einer Boutique – sie schaute sehnsüchtig durch das Fenster von einem Schnellimbiss. Sie hatte schon den ganzen Tag nichts gegessen. Gestern erst war sie von zuhause weggelaufen. Es war schrecklich daheim: ständig diese Beschimpfungen durch den neuen Freund ihrer Mutter. Ihre Mutter war zu schwach, ihr beizustehen. Sie hätte eher selber Hilfe gebraucht bei ihrem Alkoholproblem.
Nach einer besonders wüsten Schimpftirade war sie auf ihr Zimmer verschwunden und hatte in aller Heimlichkeit gepackt. Einen kleinen Abschiedsbrief hatte sie an ihre Mutter geschrieben, damit die sich keine Sorgen machte. Da konnte sie unbesorgt sein: diese lebte zur Zeit nicht in der Realität. Auch Naschzeug, das sie noch auf ihrem Zimmer hatte, hatte sie eingepackt. Und als alle schliefen, war sie aus der Wohnung geschlichen. Auf den Bahnhof. Im Zug war zum Glück kein Schaffner gekommen, bevor sie in der nächsten Hauptstadt ausstieg. Und seitdem war sie hier, trieb sich einfach nur herum. Das Essbare war bald aufgebraucht, und seitdem ging sie hungrig durch die Straßen.
Was sollte jetzt werden? Sie hatte aus dem Bauch heraus gehandelt – nur weg; weg von diesen Leuten, die ihr fremd geworden waren. Aber hier war sie ja noch einsamer als zuhause. Hier kannte sie überhaupt keinen Menschen. Langsam wandte sie sich zum Gehen. Es hatte ja keinen Sinn. Das sehnsüchtige Schauen durch das Schaufenster machte sie nicht satt. Sie überlegte. Und dann kam ihr eine Idee: Was wäre, wenn sie in einem Supermarkt den Leuten anbieten würde, ihre Sachen nach Hause zu tragen? Vielleicht bekam sie von dem einen oder anderen eine kleine Belohnung in Form eines Geldstücks oder etwas Essbarem.
Schnell entschlossen ging sie in die Richtung des Supermarktes, den sie heute im Vorübergehen gesehen hatte. Sie ging schnell durch die Regalreihen und an der Kassiererin vorbei, um dann nach dem Kassenbereich auf die Leute zu warten, denen sie behilflich sein konnte. Da kam schon der erste Mann herbei. Es war ein älterer Herr, der sich viel Zeit beim Auflegen der Waren ließ. Dann sah er der Kassiererin beim Einscannen der Waren zu, zahlte und räumte umständlich seine Sachen in eine Einkaufstasche. Da kam Susanne, das junge Mädchen, schüchtern heran und fragte: „Darf ich Ihnen Ihre Tasche nach Hause tragen?“
Sie bemerkte, dass der Mann zusammenzuckte. Er presste die Tasche an sich und verließ, ohne ihr zu antworten, schnell den Discounter. Entmutigt ließ Susanne den Kopf hängen. Sie hatte nicht bedacht, dass ja schon so viele Betrügereien und Diebstähle passiert waren. So viele Menschen waren gegen Freundlichkeiten misstrauisch geworden, weil sie nicht glauben konnten, dass jemand ihnen einfach nur so eine Gefälligkeit erweisen wolle. Sie wollte schon aufgeben – aber der Hunger trieb sie dazu, die nächste Kundin anzusprechen, die an der Kasse stand. Diese räumte gerade ihre Sachen ein. Es war Petra, die einige wenige Sachen für sich gekauft hatte. Sie war so in Gedanken versunken, dass sie leicht zusammenzuckte, als das junge Mädchen sie ansprach.
Sie sah hoch und blickte das Mädchen erstaunt an. Susanne musste ihr Sprüchlein noch einmal wiederholen, weil Petra beim ersten Mal gar nicht richtig zugehört hatte. Es schien fast so, als hätte sie immer noch nicht verstanden, weil sie immer noch das Mädchen anstarrte. „Warum willst du das tun?“ fragte sie plötzlich mit ihrer warmen freundlichen Stimme. „Warum bist du nicht zu Hause bei deinen Eltern?“ – „Ich bin von daheim weggelaufen. Meine Mutter hat wahrscheinlich nicht einmal gemerkt, dass ich nicht mehr da bin. Und ihr Freund ist sicher auch froh, dass ich weg bin“, sprudelte aus dem Mädchen heraus. Sie war zwar danach etwas erschrocken, dass sie einer Fremden solche Sachen erzählte, aber diese Frau hatte ihr gleich Vertrauen eingeflößt.
Diese Frau schien sich jetzt ein Urteil gebildet zu haben. Sie nickte dem Mädchen aufmunternd zu und sagte: „In Ordnung. Wenn du momentan nichts anderes zu tun hast, kannst du mir die Tasche nach Hause tragen. Warte nur bitte kurz, ich habe etwas vergessen.“ Sie ließ die Tasche einfach bei dem Mädchen stehen und verschwand nach hinten in den Laden. Nach einiger Zeit kam sie mit einigen Sachen wieder. Ihre Augen leuchteten kurz auf, als sie das Mädchen noch neben der Kasse stehen sah. Sie zahlte und wandte sich an das Mädchen: „Du scheinst ein anständiges Mädchen zu sein. Jemand anders hätte sich die Tasche gepackt und wäre damit verschwunden. Ich habe immerhin für drei Tage eingekauft.“ Sie packte die neu gekauften Sachen in ihre Tasche, reichte diese dem Mädchen, und hakte sie unter. Dann verließen die beiden den Supermarkt und machten sich auf den Weg zur Wohnung von Petra.
Dort angekommen, hielt sie Susanne die Türe auf, nachdem sie diese umständlich aufgesperrt hatte. Susanne trug die Tasche in die Küche, wie Petra ihr auftrug, und wandte sich wieder zur Tür. „Warte einen Moment, ich möchte dir eine Kleinigkeit dafür geben, dass du mir die Tasche heimgetragen hast.“ Petra suchte in ihrem Geldbeutel nach einer Zwei-Euro-Münze, und reichte sie ihr. Artig bedankte sich das junge Mädchen und verließ froh die Wohnung. Jetzt konnte sie sich wenigstens etwas zu Essen kaufen! Als sie schon fast unten am Hauseingang war, hörte sie im Treppenhaus ein Rufen.
Sie sah nach oben: Die Frau hatte sich über das Geländer gebeugt, und rief ihr zu, doch bitte wieder hochzukommen. Zögernd drehte sich Susanne um und ging wieder hoch zur Wohnung von Petra. „Komm, Mädchen, ich schick dich doch jetzt nicht wieder hinaus in die Kälte. Heute ist Heiligabend. Ich wollte eigentlich nur wissen, ob du auch mit einem relativ kleinen Geldstück zufrieden bist. Wir machen uns jetzt etwas Gutes zu essen. Und dann machen wir es uns gemütlich. Du erzählst mir ein bisschen von dir. Und ich erzähle dir ein wenig aus meinem Leben. Natürlich nur, wenn du willst ...“ Das Mädchen sah die alte Frau an, als ob sie es nicht glauben könne. Sie war es nicht gewohnt, dass man nett zu ihr war.
„Komm mal mit in die Küche. Da werde ich uns mal was Leckeres zaubern“, sagte da Petra resolut, indem sie den Arm um Susanne legte. Sie zog sie mit und drängte sie mit sanfter Gewalt auf einen Stuhl. Dann machte sie schnell etwas zu Essen. Sie hatte bemerkt, dass das Mädchen schon ganz schwach vor Hunger war. Als sie nochmals in den Laden zurück gegangen war, hatte sie gleich für das Mädchen noch ein paar Sachen eingekauft. Während alles vor sich hin brutzelte, deckte sie schnell für zwei Personen. Und dann legte sie auf. Dem Mädchen gab sie eine große Portion, sich selber eine kleine. Als das Mädchen fragte, sagte Petra nur: „Ich habe heute Mittag schon so viel gegessen, dass ich kaum Hunger habe.“
Mit Vergnügen sah sie zu, wie Susanne mit gutem Appetit aß. Danach sah sie schon etwas frischer aus. „Wie kann ich Ihnen bloß danken?“ fragte sie dann etwas verzagt, aber schon zutraulicher, „ich hatte solchen Hunger. Und wusste nicht, was ich heute in der Kälte machen sollte.“ – „Du musst mir nicht danken“, sagte Petra freundlich. „Ich danke dir, dass du mich etwas ablenkst von meinen Sorgen. Und dass ich jemanden zum Reden habe. Das wären einsame Weihnachten geworden dieses Jahr. Mein Mann ist dieses Jahr gestorben, und nun bin ich ganz alleine. Ich habe mich schon auf traurige Tage eingestellt. Und nun habe ich dich getroffen.“ Sie streichelte dem Mädchen über das Haar. „Du bist ein liebes Mädchen. Ich will mal versuchen, ob du eine Weile bei mir bleiben kannst. Zuerst rufen wir aber deine Mutter an, damit sie weiß, dass du nicht irgendwo herumirrst.“
Petra gab nicht nach, bis Susanne die Telefonnummer nannte, und rief dann die Mutter des Mädchens an. Sie hörte Erleichterung in ihrer Stimme, aber große Anteilnahme klang nicht heraus. Im Hintergrund hörte sie einen Mann schimpfen, und dann hatte die Mutter auch schon aufgelegt. „Nun denn“, sagte die alte Frau vor sich hin, „dann lass uns beide Weihnachten feiern!“ Sie führte das Mädchen ins Wohnzimmer, in dem sie – einer alten Tradition folgend, die sie auch dieses Jahr nicht aufgeben wollte – eine große Tanne geschmückt hatte. Auf dem Tisch stand der Adventskranz mit seinen vier Kerzen, die sie nun anzündete. Dann verschwand sie einige Minuten, um danach mit einem schwer beladenen Tablett wieder zu kommen. In einer Kanne war köstlich duftender Früchtetee. Zwei Tassen standen auf dem Tablett, ein Zuckerbehälter und ein großer Teller mit Weihnachtsplätzchen.
Es dauerte nicht lange, und die beiden waren in eine lebhafte Unterhaltung verwickelt: eine vorher einsame alte Frau und ein vorher ungeliebtes Mädchen. Sie hatten beide jemanden gefunden, der ihrem Leben einen Sinn gab. Und der sie herzlich gerne hatte. Draußen vor dem Fenster tanzten die Schneeflocken vom Himmel herab. Und aus irgendeiner Wohnung erklang das Lied „Stille Nacht ...“
© Irmgard Schertler
P. S. Auf meiner Bloggerrunde werde ich im Laufe der nächsten Tage bei euch vorbeischauen. Ich will ja euch allen noch ein schönes Weihnachtsfest wünschen! :-)
Liebe Irmgard!
AntwortenLöschenDas ist eine sehr berührende Weihnachtsgeschichte.
Lieben Gruß
Lemmie
Liebe Irmgard,
AntwortenLöschenDeine Geschichte hast du schön erzählt! Ja, so gehts manchmal im Leben! Da denkt man, man wäre vergessen und alleine und dan kommt von irgendwo ein "Lichtlein" her! wie schön!
Liebe Irmgard, ich wünsche Dir und Deiner Familie ein SCHÖNES WEIHNACHTSFEST und eun GUTES, GESUNDES NEUES JAHR 2011.
Hier habe ich ein kleines Geschenk für Dich. Mein neuestes Weihnachtsgedicht!
Gesegnete Weihnacht
Auf verschneiten Wegen wand’re ich hinaus,
lass’ hinter mir den Lärm der Stadt und auch jedes Haus.
Meine Augen richten sich im Dunkel dieser Nacht
auf schneebeladene Wolken, die wie aus Watte sind gemacht.
Meinen Herzschlag kann ich hören, seh’ meines Atems Hauch
und im fernen kleinen Dorf entsteigt manch’ kalter Rauch.
Es knackt ein Ast und neben mir seh ich zwei Augen helle,
ein scheues Reh bleibt erstarrt stehn und flieht dann blitzeschnelle.
Vorsichtig, leise geh’ ich weiter und in mir wird’s ganz still,’
so still, dass ich mich selbst nur höre, ein sonderbar Gefühl’!
Vereinzelt fallen Flocken, zaghaft aus der Wolkendecke,
bedecken alles, Baum und Strauch, weiß wird so manche Hecke.
Kälte kriecht in meinen Mantel und es drängt mich heim,
schön ist’s an Hl. Abend mal ganz allein zu sein.
Wie ich nun heimwärts gehe, wird’s warm in meinem Herzen,
höre von fern den Glockenklang, seh’ einen Baum voll Kerzen,
er strahlt in voller Pracht vor der verschneiten Kapelle
Weihnachtslieder höre ich und drinnen strahlt es helle.
Leise öffne ich die Tür und stimme ein mit aller Macht
fürs Kind, das in der Krippe liegt: Stille Nacht, heilige Nacht!
© Renate Harig 12.12.2010
Alles Liebe Renate
Eine sehr berührend-schöne Weihnachtsgeschichte, liebe Irmgard, ich habe sie gern gelesen und habe immer noch etwas "Wasser" in den Augen. Niemand sollte am Heiligen Abend einsam sein.
AntwortenLöschenEine schöne Adventzeit wünsche ich dir und einen Lieben und besinnliche und gemütliche Weihnachtstage. Macht es euch schön und gemütlich und wenn ich so aus dem Fenster schaue dann ist mein Wunsch für euch: schneit bloss nicht ein *lacht*.
Sollte die Glücksgöttin bei deiner Verlosung mir hold sein, so würde ich mir das Kinderbuch wünschen. Ich lese dem Enkelkind so gern vor.
Herzliche Grüße von Pia-Marie
Liebe Irmgard,
AntwortenLöschengratuliere zum Shop. Die Geschichte ist sehr schön.
Aber mir macht der viele Schnee zu schaffe,
Ganz liebe Grüße
Helga
Ob es sowas in Wirklichkeit gibt ?
AntwortenLöschenFalls ich nicht mehr dazu komme, wünsche ich dir hier an dieser Stelle schon mal ein schönes Weihnachtsfest !
Liebe Irmgard,
AntwortenLöschendas ist eine sehr anrührende Weihnachtsgeschichte. Und ähnliches habe ich auch schon gelegentlich gehört. - Manche Menschen sind eben so mit sich selbst und ihren Problemen beschäftigt, daß sie gar nicht mal bemerken, wie ein Familienmitglied unter alledem leidet.
Gratulieren möchte ich Dir auch noch zu Deinem Shop. Das ist eine gute Sache und ich bin - genauso wie Du - begeistert über das vielfältige kreative Angebot dort. Meine Schwester hat auch einen - sogar mehrere dieser Shops und ein wenig Zubrot bringt es immer.
Auch Dir wünsche ich einen schönen besinnlichen 4. Advent im Kreise Deiner Lieben und ich freue mich, wieder einmal von Dir zu hören.
Ganz herzlich
Sara
Liebe Irmgard, sei herzlich gegrüßt.
AntwortenLöschenEine nette Geschichte hat Du da aufgeschrieben.
Um Deine Frage zu beantworten, ja das Weihnachts-Papphäuschen war zusammenfaltbar und in mehreren Einzelteilen. Mußte alles ineinandergesteckt werden. War ja auch ganz dicke Pappe.
Ich bedanke mich bei Dir ganz herzlich, für die Glückwünsche zu unserem Hochzeitstag.
Ich wünsche Dir und Deinem Schatz auch ein frohes und schönes Weihnachtsfest und ein gutes, gesundes Neues Jahr, mit vielen glücklichen Momenten.
Einen guten Tag und Wohlergehen, tschüssi, Brigitte
Liebe Irmgard,
AntwortenLöschenfalls wir uns nicht mehr im Blog treffen, wünsche ich dir auch eine besinnliche, erholsame Weihnachtszeit und alles Gute im neuen Jahr.
Liebe Grüße, Anke
Liebe Irmgard,
AntwortenLöschendeine schöne Geschichte lese ich immer wieder gerne ..danke, dass du sie hier wieder zeigst :) das ist das Schönste und Größte überhaupt - wenn Menschen sich finden und sich gegenseitig Trost, Freundschaft und Liebe schenken können.
Hab Dank für deine lieben Kommentare und Wünsche :) für deine Mutter weiterhin alles Gute - hab mich sehr gefreut, die guten Nachrichten zu lesen!
Ich wünsche dir und deinen Lieben einen schönen vierten Advent und ein frohes, besinnliches Weihnachtsfest ..und ganz viele Glücksmomente, die Ihr gemeinsam genießen könnt!
Alles Liebe,
Ocean
liebe grüsse von mir und die zeit zum lesen nehme ich mir am nachmittag - bin wie üblich in eile.
AntwortenLöschenmoin irmgard,
AntwortenLöschenoh - ich hatte diese deine geschichte gelesen, nur war etwas dazwischen gekommen.
auch beim 2. mal wärmt es das herz, nur die jetztzeit macht ein happyend unwahrscheinlich, es wird weiterhin einsame alte frauen und ungeliebte kinder geben.
die geschichte erinnert mich entfernt an die geschichten aus dem saatkornverlag.
ein mädchen schenkt einer alten frau (ungepflegt, schmutzig) einen rosenstock fürs fenster.
nach jahr und tag ein neuerlicher besuch.
die *dame* nicht wiederzuerkennen, es begann mit dem fenster putzen um der rose gerecht zu werden und setzte sich dann fort.
die bücher und deine geschichten sind eine moralische lebenshilfe, nicht für alle.
um die nachfolgenden generationen ist mir bange...
ganz liebe grüsse
kelly
Hallo liebe Irmgard,
AntwortenLöschendas ist eine sehr schöne und berührende Geschichte!
Gratuliere zum neuen Shop, da werde ich nachher mal schauen gehen :-)
Ich wünsche Dir und Deinem Mann ein schönes und ruhiges Weihnachtsfest!
Wir lesen uns spätestens nach Weihnachten wieder :-)
Liebe Grüße
Katinka
Liebe Irmgard,
AntwortenLöschenvielen Dank für die rührende Geschichte, und ich wünsche Dir und Deinem Liebsten ein besinnliches Weihnachtsfest mit vielen schönen Stunden,
ganz liebe Grüsse Kalle
Liebe Irmgard,
AntwortenLöschenganz schnell noch möchte ich Dir einen schönen restlichen 2. Weihnachtstag wünschen und komm gut und vor allem gesund ins Neue Jahr!
Hab auch noch vielen lieben Dank für Deine Zeilen. Schneetreten gibt es sogar schon in den Kneipp-Kindergärten, wie Juliane mir unter den Kommentaren schrieb. Was auch ich nicht wußte. Aber als Kind verträgt man es wohl auch noch besser, mir taten schon die Füße ziemlich weh ;-) Aber gesund soll es sein ...
An Deiner Verlosung nehme ich sehr gern teil und würde mich für das Märchenbuch für Erwachsene entscheiden, da wir leider keine Kinder mehr im Haus haben, nur erwachsene ;-)
Alles Liebe und bis bald
Sara
Unnnnd gleich noch einen schönen Jahreswechsel und alles Gute für das Neue Jahr 2011 wünsche ich dir auch noch.
AntwortenLöschenGilt natürlich auch für den "Hintergrund"... :)))
Liebe Irmgard, sei herzlich gegrüßt.
AntwortenLöschenIch wünsche Dir ein gutes, gesundes und frohes neues Jahr, daß Dir viele schöne Momente bereit hält.
Einen feucht-fröhlichen Rutsch hinein ins 2011.
Alles Gute Euch Beiden.
Tschüssi, winke, winke, Brigitte
Liebe Irmgard,
AntwortenLöschenfür deinen Shop wünsche ich dir viel Erfolg. Vielleicht kommt ja nun noch ein weiteres Buch dazu? Ich blogge derzeit auch nicht mehr so oft. Vielleicht wird es irgendwann wieder.
Ganz herzlich danken möchte ich dir noch für deine lieben Zeilen in meinem Blog und dir und deinem Schatz einen guten Rutsch und für 2011 von Herzen alles Gute wünschen.
Ganz liebe Grüße,
Andrea
Weihnachten ist vorbei. Der Jahreswechsel ist vorbei und wir haben ein neues Jahr 2011. Und für dieses Jahr wünsche ich dir alles Gute. Auch wenn der erste Tag fast vorbei ist. Aber für gute Wünsche ist es ja nie zu spät... :)))
AntwortenLöschenLiebe Irmgard, herzliche Grüße zur Nacht.
AntwortenLöschenDas neue Jahr ist noch sehr jung und die Woche beginnt mit dem ganz normalen Alltag. Heute rumpelte die WaMa, weil bei mir zwischen den Jahren Hausarbeit-Ruhetuten angesagt war.
Ich hoffe, Du und Dein Schatz Ihr konntet das neue Jahr gesund und munter begrüßen.
Ich wünsche Dir ein schönes, buntes- erlebnisreiches Jahr ohne Sorgen.
Tschüssi und Wohlaufsein wünscht Dir Brigitte
hallo irmgard,
AntwortenLöschenschau an, du hast ja ein neues blog!
ich auch *lach*
im alten machte es ja keinen spass mehr, und so hab ich lange nicht mehr reingeschaut.
hm.. also neben dem gartenblog gibts ja noch ein anderes altes... und da abe ich nun, als ich mir mein neues eingerichtet habe und mir die links holen wollte, deine lieben weihnachtswünsche entdeckt.
ich hoffe, dass das bloggen hier bei blogger problemloser wird.
dir wünsche ich alles liebe und gute im neuen jahr
alke
Liebe Irmgard!
AntwortenLöschenHeute habe ich diese Geschichte noch einmal durchgelesen. Ich schäme mich der Tränen nicht, die dabei geflossen sind.
Lieben Gruß
Lemmie
Antwort zu Deiner Frage: Märchenbuch
AntwortenLöschenLiebe Irmgard, herzliche Abendgrüße.
AntwortenLöschenIch bin auf Blogwanderung und schicke liebe Grüße zum Wochenende.
Du bist nicht ganz auf dem Posten, daß ist ja traurig, schon so verschnupft das neue Jahr zu empfangen. Nun werde mal schnell wieder gesund.
Ich reiche Dir mal ein Glas heiße Zitrone, gebe Dir eine mollige Decke und dann lege Dich kuschelig und eingemummelt auf die Couch in der warmen Stube.
Das Märchenbuch wäre was für mich. Ich schaue auch gern Märchenfilme und habe auch viele von ihnen auf DVD von der Zeitschrift SUPER ILLU.
Alles Gute, auch Deinem Schatz und schreib bald wieder im Blog, ich bin's doch gewöhnt von Dir und lese bei Dir gerne.
Winke, winke, Brigitte
Hallo Irmgard,
AntwortenLöschendann mache ich das auch mal hier. Also wenn ich ausgelost WÜRDE, dann hätte ich gerne ein Kinderbuch !
Ich würde es meinem Enkel schenken. Selber lese ich kaum noch. Jedenfalls keine Bücher... :)))
Also ich kann lesen... habe aber kein Platz und was noch schwerer wiegt, kein Geld für Bücher.
Außerdem bin ich mit dieser Computerbastelei (ich schreibe ja nicht nur gelegenlich einen Beitrag) vollauf beschäftigt.
Gerade kann ich mich übrigens nach etwa 4 Wochen frieren in meiner Butze wieder wohlfühlen. Die haben hier im Haus eine neue Heizung eingebaut. Und als sie fertig waren, ging ausgerechnet meine Heizung nicht. Jedenfalls nicht richtig. Die Heizkörper wurden nur minimal warm.
Dann kam Weihnachten und Neujahr. Und erst seit letzten Mittwoch funktioniert alles wieder richtig.
Märchenbuchschreiben scheint ein neues Hobby von Hausfrauen zu sein...
AntwortenLöschenhallo irmgard,
AntwortenLöschenich wünsche dir geruhsame tage in deiner bloggerpause.
geniess sie sie mit deinem mann. du wohnst ja in einer wunderschönen gegend. bei uns ist der schnee fast weggetaut, aber morgen soll ja neuer kommen.
alles liebe aus dem norden
alke
bitte mail mir kurz damit ich dir das password fuer meinen blog mitteilen kann.
AntwortenLöschenliebe gruesse
Sammy