Montag, 30. September 2013

Landesgartenschau in Sigmaringen BW 2013 - Teil 2

Hier kommt nun die versprochene Fortsetzung des Berichtes über die Landesgartenschau in Sigmaringen:


Die folgenden Bilder habe ich auch gemacht, weil mir die Idee dahinter gefallen hat - die erste sieht wie ein alter Holztisch oder ein Untergestell von einer Maschine aus, zumindest ist es ein Holzgestell, das eine sehr dekorative Unterlage für einen Blumenkasten darstellt. Wie man sieht, hat mich der Tisch so fasziniert, dass ich die Blumen nicht mal ganz aufs Bild gebannt habe. Mein Mann beschwert sich auch manchmal, dass ich ihm die Beine abgeschnitten habe - natürlich nur bildlich gesprochen. Aber für mich sind eben oft andere Einzelheiten wichtiger, die würden bei einem Ganzbild untergehen. Und da ich ja Laie bin und kein Profi, kann mir das wurschtegal sein, wie "man" richtig fotografiert.


Auf dem zweiten Bild hat mir einfach die Drapierung des Sackleinens/der Jute um den Pflanzkübel gefallen.


Auch Grabgestaltung gehört zum Thema "Gärten". Wir wollen den Tod gerne verdrängen, aber er gehört nun mal auch zum Leben dazu, genauso wie Krankheit und Siechtum. Ohne die Schwärze der Nacht wäre das Strahlen der Sonne nie so wirkungsvoll und auch nicht so sehnsuchtsvoll erwartet. Wie liebevoll werden Gräber gepflegt, ein Besuch auf einem Friedhof kann, so widersprüchlich es auch erscheint, uns zur Ruhe und Besinnung kommen lassen und vieles relativieren, was wir im Alltag für so wichtig finden.

Hier fand ich zwei Grabgestaltungen herausragend. Zuerst diesen weisen Clown, der sagt: "Lächle, denn Gott liebt dich", also das Positive, nach dem Tod Weiterführende, anspricht.


Bei der Grabgestaltung hat mich trotz des überdimensionierten Gesichts irgendetwas angesprochen - und das ist es ja, was ein Künstler erreichen will. "Von Ewigkeit zu Ewigkeit", vielleicht sagt dieses Arrangement das wirklich aus, dieser leere Blick ins scheinbare Nichts - ich kann es nicht benennen.


Auch für Urnenstelen fand sich ein geschmackvolles Beispiel - das Foto der Beschreibungstafel kommt gleich danach. Für viele Menschen stellt sich die Frage, wer die Grabstellen später pflegen soll. Bei der Stele für meine Tante (die diese übrigens schon zu ihren Lebzeiten bei einem Beerdigungsinstitut in Auftrag gab, so wie auch die wesentlichen Punkte ihrer Beerdigung) gibt es noch die Möglichkeit, an der Stele selbst oder am Boden davor Blumen anzubringen. Diese Möglichkeit für die Hinterbliebenen, persönlich mit einem Zeichen zu trauern, sollten die Planer von Stelen in meinen Augen nicht außer Acht lassen.



Vielen Besuchern hat eine Installation gefallen, die regelrecht die Sonne eingefangen hat - gelbe Plexiglasscheiben, auf einem flexiblen Stab angebracht, so dass sie sich im Wind wiegen können. Bei einer großen Gruppe ein toller Effekt! In meinen Augen aber total überteuert - eine Scheibe mit 20 cm Durchmesser kostet mit Stab 28 Euro, viel zu teuer, wie ich finde. Eine kleine Impression von den Sonnenfängern in Aktion bekommt man auf der Internetseite des Anbieters durch eine ziemlich getreue Simulation - hier klicken (Link: cazador-del-sol.de)


Einen anderen Anbieter gibt es anscheinend auch noch - leider habe ich das Schild dazu nicht fotografiert, kann also den Namen nicht nennen -, denn an anderer Stelle gab es ähnliche Sonnenfänger, allerdings nicht rund, sondern quadratisch, drei-, sechs- und achteckig, was wohl das Copyright des Originals nicht angreift (meine Vermutung). Leider ist das Bild etwas schlecht, aber ich habe kein besseres davon anzubieten.


Allenthalben konnten sich hier offensichtlich Kinder und/oder Eltern einbringen, hier mit dieser bunt geschmückten Fahnenstange und den geschweißten Drachen aus Metallteilen, zudem gewürzt mit Humor, wie das angebrachte Schild zeigt.





Interessant fand ich die Idee, Pflanzen vorzustellen, die in der Bibel vorkommen, also schon seit sehr langer Zeit angebaut werden, umgesetzt von den Kirchen auf der Gartenschau. Wie viele dieser Pflanzen es schon so lange Zeit gibt - erstaunlich! Ich denke, die Texte kann man selber lesen, ich brauche sie also nicht noch mal abtippen. Zwei Feigenbäumchen habe ich dieses Jahr übrigens selbst gekauft. Vielleicht später mehr darüber.



Überall fanden sich Ruhepunkte für die Besucher, so wie auch hier in dem "Bibelgarten", in der großen Schaukel für Zwei oder auf den Strohballen auf der Wiese. Diese Ruhepunkte wurden auch viel benutzt, sowohl zum Innehalten und um die Umgebung zu genießen, als auch, weil man einfach müde wurde beim Laufen über das Gelände.




Großformatige Pflanzbehälter wechselten sich ab mit Schaugärten. Ein großes Zelt der Landfrauen ist im Hintergrund zu sehen, in dem Vorträge gehalten wurden. Leider war es in der Kürze der Zeit - ein Tag ist einfach zu wenig für eine solche Gartenschau - nicht möglich, einen Vortrag in Ruhe anzuhören. Auf dem Stand der Landfrauen kaufte ich ein tolles Kochbuch der Landfrauen von Sigmaringen mit vielen bodenständigen Rezepten der Region, wobei traditionelle, aber auch moderne dabei waren.


Etwas sehr Schönes war ein Weg, der in die Innenstadt führt (leider war dazu auch keine Zeit, vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt). Dies soll den Bewohnern und Besuchern weiterhin, auch nach der Gartenschau, erhalten bleiben. Jetzt werdet ihr sagen: Der Weg ist ja nichts Besonderes. Aber: Besonders ist der Kies- und Planzengarten daneben. Es sind sehr viele unterschiedlich große Kieselsteine rechts und links des Weges, die dazu einladen, Türmchen oder gleich komplexe Gebilde damit zu bauen. Es war sehr schön, anzusehen, wie vorsichtig die Leute darum herum gingen, um diese, selbst die kleinsten Steinhaufen, nicht umzustoßen. Welch schöne Idee, für Jung und Alt!




Und nun zum Abschluss noch zwei Blumenbilder. Ich habe euch ja nur einen Bruchteil meiner Bilder gezeigt, hoffe aber, euch unterhalten zu haben. Vielleicht ist auch die eine oder andere Anregung zur Dekoration dabei.

Hummel auf Agastache - bei der Bestimmung der Blume bin ich mir aber nicht 100%ig sicher


Biene auf ???. Leider habe ich den Namen nicht abfotografiert, denn die Blume gefiel mir sehr

Fotos von der Gartenschau findet ihr auch hier bei der Homepage vom SchwieVa: http://www.mailaender24.de/2013_Sigmaringen.htm

Donnerstag, 26. September 2013

Eine kleine Zwischenmeldung von mir - und: Landesgartenschau Sigmaringen BW 2013 - Teil 1

Lange habe ich nichts mehr von mir hören lassen. Heute lasse ich es endlich mal wieder etwas ruhiger angehen, kuriere im Bett ein bisschen eine Verkühlung aus und sortiere die Bilder durch, die ich von der Landesgartenschau in Sigmaringen (Link zur offiziellen Seite dieser Gartenschau), der Gartenschau für Baden-Württemberg, gemacht habe.

Hummel auf Agastache

Wir waren eine Woche, bevor sie am 15. September wieder ihre Pforten schloss, dort zu Besuch. In Bayern wäre die Landesgartenschau in Tirschenreuth (Link zur offiziellen Seite dieser Gartenschau) gewesen, also in der Oberpfalz, und dann grade mal ca. 40 Minuten mit dem Auto entfernt von meiner Heimatstadt. Leider war diese schon am 25. August zu Ende.

Blumenkasten ziert Panorama von Schloss Sigmaringen

Leider kam ich nicht dazu, die Gartenschau zu besuchen, weil ich vollauf damit zu tun hatte, mein Elternhaus bis Ende August leer zu räumen. Sogar meinen Garten habe ich dadurch vernachlässigt, was ich jetzt wieder aufholen muss. Als es Ende August aufs Ende mit dem Ausräumen zuging, auch mein Mann in einigen Urlaubstagen, die er nahm, tatkräftig mithalf, war uns mein Schwiegervater eine große Hilfe, indem er sich an den Tagen etwas um unser "Stückle" (schwäbischer Name für ein Grundstück, meistens außerhalb des eigenen Hauses - zu lesen auch hier - Link: undinger.de/dictionairle) kümmerte, Teile per Hand mähte und bei Trockenheit die Sachen goss.

Bepflanztes Auto beim Parkplatz vor der Landesgartenschau

Momentan ist Ernte und Verarbeiten der reichhaltigen Obsternte angesagt und Mähen und Zusammenrechen auf dem gepachteten Stückle, das zumindest einmal im Jahr gemäht werden muss. Mein Mann geht mit dem Freischneider drüber, weil sich etliches Gestrüpp gebildet hat, und er und ich rechen es auf große Haufen zusammen. Dazu müssen wir die sonnigen Tage zwischen der "Regenzeit" erwischen und dazwischen auch Pausen einlegen, denn das geht ganz schön auf die Knochen.

Geometrische Gebilde über dem Wasser, fast schwerelos wirkend

Zu dem Thema will ich einen Gedanken einwerfen: In der heutigen Zeit schießen viele Zeitschriften und Bücher ins Kraut, die die heile Welt der guten alten Zeit wieder hochleben lassen. Ich lese sie sehr gerne. Wenn die Leute aber von der "guten alten Zeit" reden, sollten sie auch bedenken, wie viel schwere körperliche Arbeit die Leute leisten mussten - und das teilweise auch heute noch, zumindest in der Landwirtschaft. Ich denke, das sollten wir uns immer auch bewusst machen, wenn wir Obst und Gemüse essen: Wie viel Arbeit dahinter steckt, welche große Teile der heutigen Bevölkerung nicht mehr machen wollen, und zu der sehr viel Liebe und eben auch viel Disziplin und Arbeitswille gehören. Man kann da eben nicht ins Freibad gehen, wenn die Sonne scheint, denn dann ist die Ernte von Getreide oder Weintrauben und Obst angesagt.


Quadratische und verkleidete runde Pflanzbehälter beim Eingang der Gartenschau

Mein Mann und ich machen es ja als Hobby. Dies für den Lebensunterhalt zu betreiben, und oft auch noch als Nebenerwerbslandwirt, weil man davon gar nicht leben kann, ist da eine ganz andere Dimension. Außerdem ist es in manchen Jahren oft so, dass die mühevolle Arbeit umsonst war, weil Unwetterkatastrophen oder einfach "nur" Dauerregen oder Spätfrost alles zunichte machen können. Das wird mir oft bewusst, wenn ich manchmal ein bisschen stöhne, was ich mir da für Arbeit aufgeladen habe. Was sollen da die richtigen Landwirte sagen?

Kleine Impression aus einer stillen Ecke der Gartenschau

Auch ich würde manchmal lieber faulenzen, als Unkraut jäten oder ernten und verarbeiten, aber ich möchte auch biologisch einwandfreies Obst und Gemüse ernten und essen, von dem ich wirklich weiß, was drin ist. Kaufen könnte ich diese Sachen jederzeit, Lebensmittel werden ja zu Wegwerfpreisen angeboten, aber ich vertraue nicht mehr auf die konventionelle Landwirtschaft und möchte zudem eine größere Vielfalt an Obst und Gemüse, als es selbst Bioläden anbieten. Zudem liegt es mir nicht, passiv zu konsumieren, ich möchte aktiv selber etwas für meine Ernährung tun.

Laubengang beim Asiagarten

Bis jetzt waren große Mengen an Mirabellen und Zwetschgen zu verarbeiten, zu Kompott eingekocht oder eingefroren. Jetzt sind die Äpfel dran, die bereits unter den Bäumen liegen und teils schon reif sind - zu Kompott, Saft oder Most verarbeitet, vielleicht bekomme ich auch dieses Jahr wieder etwas Apfelessig - der von letztem Jahr war sehr lecker.

Bambus im Asiagarten

So, nun aber zur Gartenschau in Sigmaringen. Zwischen meinem persönlichen Bericht habe ich ja schon Bilder davon eingestreut. Auf der Landesgartenschau haben mich, natürlich neben den Themengärten und der Vielfalt an Blumen und Pflanzen, vor allem die vielen kreativen Arbeiten von Schülern begeistert. In dieser Menge habe ich es bei anderen Schauen bisher noch nicht erlebt. Die Schüler konnten sich beim Thema "Hirsch" mit verschiedenen Materialien austoben und wirklich künstlerisch und handwerklich sehr kreativ werden, angeleitet von anscheinend sehr engagierten Lehrern und anderen Betreuungspersonen. Hier einige Beispiele.




Ein Hirsch, geschmückt mit Moos, das mit dünnem Draht um den Holzkorpus gewickelt wurde

Besonders originell fand ich diesen sportlichen Hirsch

Zur Nachahmung anregend fand ich besonders dieses Exemplar, es gefiel mir am besten

Dieses originelle Teile war mit Schnüren und Knöpfen verziert

Die Kinder tobten sich hier voll kreativ aus, wie man sehen kann


Bei dieser Möglichkeit, von mir ein sehr "spezielles" Foto zu bekommen, konnte ich nicht Nein sagen, obwohl ich ja eher ein scheues Reh als ein Hirsch bin - äh, hüstel, mein Mann wird da anderer Meinung sein, grins.

Leider müssen sich immer auch irgendwelche Baufuzzis einbringen. So auch auf dieser Gartenschau mit dieser hässlichen Betonbrücke. Was nackter Beton mit dem Thema Garten zu tun hat, wird mir ein Rätsel bleiben.


Dabei hätte man diese Brücke wenigstens mit Blumen verschönern können so wie die Autobrücke mit diesen Blumenbehältern verschönert wurde.


Was ein Hobbygärtner tun kann, um Wildbienen in seinen Garten zu locken und ihnen ein Heim zu bieten, wurde auch schön demonstriert.


Hier nochmal eine Wabe in Nahaufnahme. Neu fand ich, nachdem dieses Thema ja in fast allen Gartenschauen thematisiert wird, dass man auch leere Weinbergschneckenhäuser als Wohnung für Wildbienen und Co. anbieten kann. Heute habe ich übrigens auf einer Internetseite gelesen, dass es schon genügt, einen Totholzhaufen mit vielfältigem Ast- und Baumschnitt an einer möglichst sonnige Stelle mehrere Jahre zu lagern. Sehr interessante weitergehende Informationen speziell zu Bienenweidepflanzen findet man hier auf der Seite vom Land Baden-Württemberg. Hier der direkte Link zur pdf des Bienenweidekatalogs des Landes BW, der sehr umfangreich informiert. Hier kann jeder etwas tun für die Bienen, selbst auf dem Balkon oder in einem Topf vor dem Haus.


Auf folgendem Schild sind übrigens Informationen zu lesen, die wohl selbst Imkern zum Teil nicht bekannt sind: Man sollte irgendwo im Garten den Bienen die Möglichkeit bieten, am besten abgestandenes Wasser zu sich nehmen zu können. Ansonsten müssen sie sich bei den austretenden Tropfen der Pflanzen bedienen, welche diese "ausschwitzen". Das kann aber gefährlich für sie werden, wenn diese Pflanzen mit Pflanzen"schutz"mitteln behandelt wurden. Die Bienen sterben dann nicht, aber sie sind verwirrt, finden nicht mehr in den Bau zurück und sind dadurch dem Sterben ausgeliefert. Der Bienenstock kollabiert, weil Bienen, die eigenltich auf die Brut aufpassen sollten, ausfliegen, um die anderen zu suchen, usw. - das konnte ich in einem Gespräch mit einem Imker erfahren, als ich abklären wollte, ob ich den Text richtig verstanden hatte. Den bepflanzten Bottich habe ich nicht mehr fotografiert, mir ging der Speicherplatz aus und der Akku wurde auch leer.


Auf der ganzen Gartenschau waren vielfältig bepflanzte Schubkarren zu sehen. Diese werden übrigens, neben anderen Sachen aus der Gartenschau, diesen Samstag versteigert - auch im entsprechenden Link zur Gartenschau nachzulesen.


Der folgende Schubkarren hat eine interessante Deko aus flexiblem Stahl- oder Holz-(?)Stab und einem Holzstück, das man in der Mitte durchbohrt und aufgespießt hat.


Eine Schubkarre war außer der harmonischen Pflanzgestaltung auch mit aufgespießten Dekobällen dekoriert, vielleicht auch eine Anregung für manche Dekofans.


Hier noch einmal einer der "Dekobälle" aus der Nähe, bestehend aus trockenen Gräsern/Heu (?), umwickelt mit dünnem Draht und dekorativ aufgespießt.


 Beim Schreiben und Bilder einfügen merkte ich, dass dieser Beitrag hier zu umfangreich wird. Daher teile ich ihn in zwei Teile. Teil 2 folgt in den nächsten Tagen.

Also: Fortsetzung folgt ...

Liebe Grüße, eure Irmgard


P. S. Kleiner Hinweis: Wenn euch der Text auf den Bildern zu klein ist, bitte draufklicken. So könnt ihr euch auch nochmal durch die Bilder blättern.

Und: Vielen Dank für eure Kommentare. Diese werde ich im Beitrag "Seid wachsam" beantworten.

P. S.2: Schöne Fotos über die Gartenschau findet ihr auch hier:

http://www.mailaender24.de/2013_Sigmaringen.htm