Ein kleines Lebenszeichen will ich mal wieder hier geben. Es tut mir leid, aber in den letzten Wochen und Monaten hatte ich wirklich kaum Zeit und auch nicht den Kopf frei für Blog und Internet allgemein. Ich denke aber, dass demnächst, wenn der Garten in die Herbst- und Winterruhe geht und die Obsternte abgeschlossen ist, wieder mehr Zeit für den Blog und das Internet allgemein anfällt.
Wir haben nämlich, neben unserem normalen Garten beim Haus (400 m2), noch ein weiteres "Stückle", wie man hier Obst- und Weingärten nennt, gekauft - und zwar mit fast 2000 m2. Macht jetzt nicht mehr Arbeit, wenn man nicht unbedingt will, aber ich wollte eben noch mehr Platz für Obst und Gemüse. Ich hatte so viele Pflanzen aus Samen vorgezogen, dass ich, trotzdem ich etliche davon weiterschenkte, immer noch etliche nicht unterbrachte.
Fürs Erste wurden 20 m2 umgearbeitet - hier kam mein Mann zum Einsatz, dem ich ausdrücklich danken möchte, weil er meine ganzen Spinnereien so mitmacht. Dann pflanzte ich Tomaten- und Kohlplanzen an, die ich in meinem Hausgarten nicht unterbrachte. Außerdem pflanzte ich Mitte Juli noch Bohnen, von denen wir schon wieder den ersten Schwung geerntet haben.
Endlich konnte ich ein Hügelbeet anlegen, mitten auf dem Rasen - naja, ist eher gemähte Wiese. Das wäre in meinem überschaubaren Schlauchgarten nicht möglich gewesen. Darauf kamen auch die restlichen Tomatenpflanzen und Kohlrabi und Zucchini. An einer Mauer kamen oben auch Zucchini - die runde Sorte "Rondo" und ein gelber "Patisson", unten noch mal Bohnen und drei Auberginenpflanzen.
Inzwischen ist alles super entwickelt. Die runde Zucchinisorte wuchert lustig vor sich hin, hier hat sie Platz. Wir ernten das ganze Gemüse, das so freudig vor sich hinwächst, in bunter Mischung liegt es im Erntekorb, neben den Äpfeln, die bereits vom Baum fallen. Die anderen Äpfel lassen wir noch ein bisschen ausreifen, bevor wir sie dann für den Winter einlagern können.
Einige Obststräucher sind auch schon eingepflanzt: Schwarze und Rote Johannisbeeren, eine Preiselbeere (an einen etwas schattigeren Platz mit sauererem Boden) und - mit Hilfe meines Schwiegervaters - einige Himbeeren. Es sollen noch einige Sträucher hinzukommen, denn die paar Sträucher, die in meinem Hausgarten sind, reichen mir nicht - vor allem Stachelbeeren will ich wesentlich mehr ernten. Rote Johannisbeeren habe ich ja schon einige, aber davon dürfen es durchaus mehr werden. Hier habe ich endlich den Platz, den ich in dem Schlauchgarten nicht hatte. Dort war nur Platz, die Sträucher am Rand zu pflanzen und sind beim Rasen mähen im Weg. Ich werde davon einige ins Stückle umpflanzen, denn im Hausgarten haben sie teils einen ungünstigen Platz.
Außer Apfelbäumen ist auch ein großer Walnussbaum in der Mitte des parkähnlichen Geländes, ideal zum Daruntersitzen, denn auch bei großer Hitze ist es darunter wunderbar kühl. Gleich daneben steht ein fast genauso großer Kirschbaum und daneben - eine Süßkastanie/Marone! Wir sind ganz gespannt auf die Ernte. Da diese Bäume einen zweiten zum Befruchten brauchen, sollen etliche der Früchte "taub" sein, also ohne Inhalt, aber eben auch etliche mit Maronen. Ich überlege, einen zweiten aufs Stückle zu pflanzen, damit ein Befruchter da ist, denn dann hätten wir wirklich eine Vollernte. Ein toller Baum, der ja nur in milden Lagen gedeiht. Haselnüsse und viele Naturheckensträucher säumen den Rand des Geländes ein. Es ist einfach traumhaft dort, und auch wenn die Zeit so schnell vergeht, wenn wir dort werkeln, sind wir so gerne dort, denn hier haben wir Platz und noch Raum für Neues, für eigene Pläne.
Eine Pergola hat mein Mann schon gebaut, an der zwei Ramblerrosen hochranken sollen - bis zwei Meter sind sie schon hoch, eine violett, eine weiß. Der Bau der Pergola war gar nicht so leicht, es musste fast ein halber Meter Gefälle ausgeglichen werden und trotzdem sollte ein großer Mensch noch durchgehen können. Also oben zwei Meter und unten entsprechend mehr nehmen, mit Wasserwaage alles ausgleichen, quer stützen, um die Lage zu stabilisieren, dann oben Querstangen, alles verbinden, provisorische Querlatten weg und dafür an die Seite, zum Hochranken der Rosen. Es ist schön geworden!
Jetzt kommt ein Gewächshaus dran, damit ich die frostempfindlichen Pflanzen unterbringe, die immer mehr werden. Wer es nicht weiß: Auberginen sind nämlich mehrjährig, wenn man sie frostfrei überwintert. Wusste ich nicht, habe es erst kürzlich gelesen. Andenbeere/Physalis überlebt ebenfalls, wenn man die Pflanze frostfrei über den Winter bringt. Meine Pflanzen hatte ich vorigen Winter teils im Bad, diese sind dann ziemlich schnell weitergewachsen. Teils kamen sie in den Keller, der etwas feucht ist. Dementsprechend musste ich auch Fauliges entfernen, sie trieben aber wieder neu aus. Ich habe mehrere Auberginen- und Andenbeere-Pflanzen, außerdem meinen Pfeifenputzer, das Rosmarinstämmchen und wohl noch so einige weitere Pflanzen, die dann im Gewächshaus überwintern, die wir - entweder mit Solar oder eben mit Akkupack - auf die richtigen Temperaturen bringen. Wir wollen das Gewächshaus 40 cm tief eingraben, um alleine schon die Bodenwärme auszunutzen. Mal sehen, wie wir damit über den Winter kommen.
Die Äpfel müssen auch demnächst abgenommen werden und für den Winter eingelagert. Wir schnibbeln bereits wie die Weltmeister die Äpfel, die unter den Bäumen liegen, für Kompott, Apfelmus und Saft. Mein Mann hat frisch gepressten Saft zu Most vergoren, ich will noch Apfelessig machen. Mit dem Dampfentsafter entsafte ich auch einen Teil der Äpfel. Auch Holunderbeeren, in Massen auf dem Stückle zu ernten, wurden entsaftet.
Wie ihr also seht, bin ich noch eine Weile voll ausgelastet :-)
Euch allen wünsche ich von Herzen ein schönes Wochenende, wenn schon nicht draußen, dann im Herzen, und eine schöne Zeit, alles Liebe, Irmgard