Lucky mit gespanntem Blick, wahrscheinlich auf einen Vogel - 10.12.2013 |
Meine Katzen wissen sehr wohl, wie sie ihr Frauchen um die Pfote wickeln müssen. Die jeweils passendste Art, ihr Frauchen zu erziehen, wird sorgfältig ausgewählt und durchgezogen. Aber sie wissen auch, dass ich mir nicht alles gefallen lasse. So ganz lasse ich mir nicht auf der Nase herumtanzen. Ab und zu müssen sie sich auch nach mir richten. Sie müssen ihren Platz räumen, wenn sie es sich gerade auf meinem Sitzplatz oder meinem Platz auf der Couch gemütlich gemacht haben und ich dort sitzen oder liegen will.
Es ist ja seltsam: Die Couch ist so groß. Aber gerade mein Platz hat eine magische Anziehungskraft auf Mohrle. Und dann ist sie tödlich beleidigt, wenn ich mich dort hinlegen will. Auch wenn ich noch so vorsichtig meinen Platz einnehme, damit sie daneben liegen kann. Nein! "Ich bin zutiefst verletzt und beleidigt, weil Du mich vertrieben hast", sagt mir ihr Blick aus ihren großen schwarzen Augen, und stante pede verlässt sie stolz erhobenen Kopfes den Raum.
Mohrle auf dem Holztisch im Garten - 10.12.2013 |
Überhaupt hat gerade meine Mohrle etwas sehr Majestätisches an sich. Wie sie da so durch den Garten flaniert, das hat schon etwas Erhabenes an sich. Sie ist ja eine große dicke Katze und setzt ihr Gewicht auch sehr bewusst ein. Mit Wucht wird da die Tür aufgestoßen, so dass sie danach sperrangelweit offen ist. Lucky hingegen flutscht einfach hindurch, sobald nur ein Spalt breit offen ist. Sie ist auch immer noch, obwohl schon gut zwei Jahre alt, klein und zierlich. Zumindest hat sie etwas an Gewicht zugelegt, obwohl sie ein schlechter Esser ist - im Gegensatz zu Mohrle, deren Hobby Fressen ist.
Lucky in gespannter Aufmerksamkeit - 10.12.2013 |
Ich gehe, soweit ich Zeit habe, vor allem um die Mittagszeit mit den Katzen eine Weile hinunter in den Garten, auch um sie von der Straße wegzulocken, die eben auch eine Anziehungskraft auf sie ausübt. Im Dorf gibt es viele Katzen, und da sind viele Duftspuren zu erschnüffeln und zu erschnuppern. Aber vor unserem Haus geht eben direkt die Hauptstraße des Dorfes vorbei, und manche Leute schaffen es, selbst im Dorf auf diesem kurzen geraden Stück wie die Blöden zu beschleunigen.
Direkt vor unserem Haus wurde schon einmal eine Katze tot gefahren. Darum habe ich immer Angst um meine Katzen. Vor allem um Lucky, die den tanzenden Blättern über die Straße hinterherläuft, ohne wie sonst auf Autos zu achten. Aber auch um Mohrle, die man nicht mehr sieht, wenn es dunkel ist. Darum lasse ich sie nach Möglichkeit auch abends nicht mehr raus, und gehe nur unter tags mit ihnen raus. Das ist zwar gegen ihre Natur, weil sie ja nachtaktiv sind, aber eine lebendige Katze ist mir da lieber. Tagsüber können sie ja draußen ihr Revier ablaufen, nach Spuren schnuppern, Gras kauen - eben alles, was eine Katze so interessiert.
Lucky im warmen Zimmer, eingerollt und entspannt. - 03.12.2013 |
Jetzt in der kälteren Jahreszeit sind sie sowieso gerne wieder im Warmen, wo sie sich dann ausgiebig der Meditation und der inneren Einkehr hingeben. Da wird geschlafen und zwischendurch ausgiebig das Fell und die Pfoten geputzt. Ab und zu wird Futter eingefordert, aber ansonsten einfach nur geschlafen, geschlafen, geschlafen. Katze müsste man sein .......
Aber ich kann von ihnen lernen. Mich dem Augenblick hinzugeben. Mich am Leben zu erfreuen. Aber auch die Ruhe und die Entspannung auszukosten. Ich bin dabei, von ihnen zu lernen. Meine beiden Katzen machen es mir vor.
Mohrle entspannt auf einem ihrer Lieblingsplätze (den Sessel hatten wir eigentlich für uns gekauft) - auf dem anderen liegt Lucky - 03.12.2013 |
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